Der April - Törn 2008
 
 


Auf dem Wasser

 

Reisebericht

Irland April 2008

 

 

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Landschaften und Lichtspiele, alte und neue Kultur

entlang Erne, SEW und dem nördlichen Shannon


Samstag 05.04.2008 Aghinver Boat Company - Castle Archdale - Aghinver Boat Company

Bootsfahrzeit: 0,9 Stunden

Motto des Tages: Endlich wieder hier

Aghinver evening light

Der Erne begrüßt uns jahreszeitlich zu kühl. Hagel- und Schneeschauer begleiten das Beziehen des hervorragend hergerichteten und vorgewärmten Bootes, der neuesten Inver Duke von ABC.

Der vorbestellte leckere Käse der Corleggy-Farm duftet im Kühlschrank. Liz erzählt uns, dass der Fahrer, der das Paket auslieferte, froh war, als er es aus dem Auto raus hatte.

Wir machen eine kleine Rundfahrt zwischen den Inseln und legen wieder bei Aghinver an.

In der Nacht überdeckt ein Schneesturm das Boot mit winterlichem Flair, aber die gute Heizung hat das Boot am Abend aufgewärmt und es ist innen mollig warm.

 

Sonntag 06.04.2008 Aghinver Boat Company, Lisnarrick - Tully Inishmore

Bootsfahrzeit: 3 Stunden

Motto des Tages: Ein See für uns alleine, mit F7 durch die Portora-Schleuse und Lämmer im Schnee

ABC rainbow

ABC rainbow

Unsere Fahrt beginnt am nächsten Morgen. Der Schnee ist getaut und wir starten am nördlichen Ufer auf dem Lower Lough Erne bei Lisnarrick zu unserer vierwöchigen Reise.

Der Lower Lough Erne (Karte 1) ist mit 109 km² ein großer und zugleich küstennaher See, fast 46 m über Meereshöhe. Er ist 16 km lang und erstreckt sich in der Breite in seiner größten Ausdehnung auf 6,5 km. Von den Einheimischen wird er auch einfach nur "the Broad Lough" genannt.

 

Die Aghinver Boat Company liegt fast auf der Hälfte des von Westen nach Südosten gebogenen Sees. Zahlreiche Inseln ragen aus dem See und Aghinver wird von einigen geschützt. Viele der 154 Inseln sind mit halbnatürlichen Wäldern bewachsen. Vor allem im Süden und Osten in flacheren Bereichen des Sees befinden sich zwischen ihnen geschützte Bereiche und Buchten. Interessanter Weise werden nicht nur die eigentlichen Inseln sondern auch einige Halbinseln als "Islands" bezeichnet. Manche Inseln tragen auch mehrere Namen. Beides hängt auch damit zusammen, dass in den 80er Jahren des 19. Jahrhundert der Wasserspiegel zu Drainagezwecken um 1,5 m gesenkt wurde und so Inseln mit anderen Inseln oder dem Ufer zusammenwuchsen.

Im mittleren Seeteil Richtung Westen fehlen jedoch Inseln. Nur einige wenige, gut ausgemarkerte Untiefen liegen dort. Es bietet sich ein imposanter Weitblick über eine große offene Wasserfläche. Doch jetzt lassen wir diese majestätische Wasserfläche hinter uns und nach einem Schauer verlassen wir den von Inseln geschützten Hafen und fahren bei zunächst Windstärke 3-4 in südliche Richtung.

Der Wind nimmt zu und wir erreichen mit F7 Devenish Island; Daimhinis; Ochseninsel. Irische Legenden erzählen, dass Jeremiah nach der Zerstörung von Jerusalem hierher kam und angeblich auf der Insel verbrannt wurde. Auf der Spitze der Insel befinden sich nicht mehr sichtbar die Reste eines Ráth, ein Zeugnis einer weit früheren Besiedlung. Heute sind jedoch nur noch die Überreste der christlichen Besiedlung zu besichtigen.

Auf dem Weg nach Enniskillen passieren wir die - wie fast immer offene - Portora Schleuse. Sie wurde an einer historisch bedeutsamen Furt angelegt. Im Zuge von Drainagearbeiten in der 1950er Jahren wurden hier ein Bronzedolch und Steinäxte gefunden.

Knapp vier Kilometer südlich von Devenish erreichen wir die Stadt Enniskillen, Inis Ceithleann, Ceithlenn's Island. Sie liegt auf einer Reihe von Inseln aus eiszeitlich geformten Drumlins. Das Eis überformte mit seinem gewaltigen Gewicht die landschaftlichen Erhebungen und hat mit seinen Ablagerungen eine Vielzahl von vornehmlich in Ost-West-Richtung gestauchten Drumlins geschaffen. Diese prägen die Uferlandschaft des Erne und bilden auch die Inseln in den beiden Seen Upper und Lower Lough Erne.

Der Erne hat jetzt Flusscharakter mit den ersten Brücken südlich vom Seeende bei Belleek, des am Westende des Lower Lough Erne gelegenen Ortes. Der Name der Stadt Enniskillen steht vermutlich mit einer Legende der "Annals of Clonmacnoise" im Zusammenhang. Ceithlenn (ausgesprochen Kehlen) war in der Mythologie die Frau von Balor of the Evil Eye, dem schrecklichen Anführer der Fomorians, die zu den frühen Besiedlern Irlands gezählt werden.

Der Erne ist von Belturbet bis Belleek auf 84 km navigierbar. Enniskillen befindet sich zentral dazwischen, 48,5 km nördlich von Belturbet. Die Stadt bieten gute Einkaufsmöglichkeiten, die wir ausgiebig nutzen. Weiter geht es in südlicher Richtung den Erne hinauf. Im Bereich von Enniskillen erblicken wir auch im Westen den Belmore Mountain (Karte 2 ) mit seinen 398 m. Er besitzt etwas rundere Formen und Nadelwäldern an seinen Flanken. Auch vom Lower, von Tully Inishmore und vom Upper Lough Erne ist er gut zu sehen.

Weiter südlich erheben sich im westlichen Hintergrund die Cuilcagh Höhenzüge. Mit bis zu 665 m sind sie weithin sichtbar. Sie werden uns am Erne begleiten und selbst vom Shannon aus sind sie an einem Tag mit gutem Weitblick in fast 50 km Entfernung selbst von den Hügeln von Kilglass aus zu sehen.

Der Erne windet sich in diesem Flussabschnitt um steile, hier besonders landschaftlich markante Drumlins. Die Hügel werden oft als Weideland genutzt. Rinder und Schafe bevölkern die grünen Erhebungen. Zwischen den Drumlins befinden sich Senken mit kleinen Seen. Einige von diesen sind mittlerweile verlandet und sumpfig mit dem hiefür typischen Bewuchs. Diese Flutungsgebiete sind besonders wichtig in Zeiten von starken Regenfällen und Hochwasser.

Hinter Bellalaneck gabelt sich der Flußlauf. Welche Wege man auch immer nimmt, alle führen zum Upper Lough Erne. Wir halten uns westlich und erreichen den Jetty von Tully Inishmore, wo wir zum Übernachten anlegen.

Tuyll Inishmore with snowBoat with snow

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Lämmer der Weide neben dem Anleger inspizieren ausgiebig den Picknickplatz, um dann unter dem Tisch und den Bäumen vor dem einsetzenden Schneefall Schutz zu suchen.

Jetties with snow sheeps in snow

 

 

 

 

 

 

 

 

Evening light

Doch der Wintertraum, den man selten in Irland auf einem Mietboot erleben kann, wird von der abendlichen Aprilsonne erwärmt und angetaut.

 

 

 

 

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