01.05.2006 Castle Archdale - ABC
Bootsfahrzeit: 1,7 Stunden
Nach einer windigen, aber ruhigen Nacht begrüßt uns ein strahlend welliger Morgen. Wir besichtigen das Museum und laufen über zwei Stunden durch Gärten, Wald und am Ufer der Duross Bay entlang. Die Wellen sind ganz schön prächtig und wir kommen uns fast so vor, als ob wir am Meer wären.
Zurück auf dem Boot lunchen wir windgeschützt durch die Persenning auf der Fly.
Nachmittags wird es ein wenig ruhiger und wir laufen aus, um zwischen den Inseln ein wenig auf den Wellen zu reiten. Mal gegenan, mal lassen wir uns fast ohne Motorkraft mit ihnen treiben. Über den offenen See will ich aber bei dem Wind immer noch nicht fahren. Wir machen an einem geschützten Anleger fest und angeln. Der Wetterbericht sagt für heute bei Malin Head 5 -7 in Böen 9 an. Daher beschließen wir, schon die heutige Nacht im Hafen von ABC zu verbringen und laufen nach sechs ein. Wir verbringen den Abend in der Sonne auf der Fly und ich kann mich kaum zum Kochen aufraffen.
02.05.2006 ABC - Lower Lough Erne - ABC
Bootsfahrzeit: 3,2 Stunden
Nach einer sehr böig-windigen Nacht beginnt der Tag mit kühlem Dauerregen. Gegen Mittag lässt der Wind etwas nach, aber dafür wird der Regen heftiger. Wir nutzen die Zeit und packen unsere Koffer.
Gegen 15 Uhr beschließen wir, trotz Regen noch ein wenig raus zu fahren. Wir umrunden die Inseln und schließlich hört das Nass von oben auf. Wir fahren noch mal zum Castle Rock raus und drehen vor Inishmakill eine Runde. Nach drei Stunden laufen wir wieder in den Hafen von ABC ein.
Heute Nachmittag ist auch die nette Besatzung der Inver Princess wieder eingetroffenen und wir quatschen ein wenig. Willi spielt und tobt mit Lucy, Liz Labrador-Hündin. Am letzten Abend genießen wir noch einmal die Abendsonne auf der Flybridge.
03.05.2006 ABC - Dublin - Düsseldorf - Wesel
Um 7 Uhr aus der Koje, um 10 schneller Transfer mit ein paar gewagten Überholmanövern. 13 Uhr Dublin Airport. Problemloses Einchecken am Selfservice-Computer. Ausgiebige Besichtigung und Durchtesten der Restaurant- und Caféebene. Abflug 17 Uhr. Landung Düsseldorf halb acht. 22 Grad. Der Frühling hat auch Deutschland erreicht.
Was habe ich vergessen, zu berichten?
Unsere Angel-Hotspots verraten wir natürlich nicht. Die Hechte und Barsche waren noch voll im Laichgeschäft und wir haben Catch & Release bevorzugt.
Willi testete zum ersten Mal ein GPS-Programm mit selbst gescannten Karten vom Lower und Upper Lough Erne und ist von dem guten Ergebnis selbst überrascht.
Insgesamt sind wir in drei Wochen 84,7 Stunden mit dem Boot ausschließlich vom Außensteuerstand aus gefahren. Meistens waren wir mit mittlerer Umdrehungszahl und im SEW mit 900 -1400 Umdrehungen unterwegs. Je mehr Zeit man sich nimmt, desto mehr sieht man von der tollen Landschaft, der Natur und den Bewohnern in und am Fluss, alles eingetaucht in sich ständig veränderndem Licht.
Die Inver Duke hat 4,3 l pro Stunde verbraucht.
Viele gewöhnliche und ungewöhnliche Tiere bekamen wir zu sehen:
Wiedehopf, Uferschnepfen, Möwen, Eisvögel, Bachstelzen (auch die irisch gelben), Brachvögel, Fischreiher, Wildgänse, Buchfinken, Amseln, Rotkehlchen, Enten verschiedener Arten und eine ganz weiße Entenmutation, Haubentaucher, Raben und Krähen, Schmetterlinge, Moorhühner, Bagger, Schafe und Lämmer, Kühe und Kälber, Pferde und Fohlen, Katzen, Hunde, irischen Rentiere…. nur die Wölfe von Keshcarrigan haben sich uns nicht gezeigt.
Viele Schwäne meinten, unser großes weißes Boot aus ihren Revieren mit aufgeplusterten Federn vertreiben zu wollen.
Die Forellen sprangen zwar aus dem Wasser, ignorierten aber die schönsten Köder an Willis Fliegenrute.
Was hätte nicht sein müssen?
Die vielen Boote auf den engen Flussabschnitten, die zu schnell unterwegs waren, wo die Menschen auf ihnen leider nicht an den Uferschutz und die brütenden Vögel denken.
Was hat uns gefehlt?
Nichts.
|