24.04.2006 Haughton Shore - Lough Kiltybardan - Ballyconnell
Bootsfahrzeit: 3,8 Stunden
Der Himmel zeigt sich heute Morgen bedeckt, aber es ist trocken und es geht kaum Wind. Ich kontrolliere mal wieder die Wasserfilter. Dabei fällt mir ein Keilriemen auf, der ein paar spröde Risse aufweist. Willi schaut sich das auch an. Hmmm. Eine der beiden Lichtmaschinen hängt da dran. Wir wissen nur nicht welche zwei der vier Batterien von ihr nicht mehr versorgt werden würden, wenn der Riemen den Dienst versagen sollte. Ich hoffe, dass es noch eine Weile hält und Willi hat auch keine Bedenken.
Wir brechen in langsamer Fahrt in Richtung Ballyconnell auf und lassen uns für die drei schönen und unterschiedlichen aufeinander folgenden Seen viel Zeit. Die zahlreichen Eisvögel begleiten uns vor dem Boot herfliegend. Immer wieder halten wir an und nehmen uns Zeit zum Beobachten. Die Sonne versucht, mal durchzulunkern, aber es gelingt ihr nicht wirklich.
Am Skelan Lock wird gerade Rasen gemäht und dort begegnet uns auch das erste Boot seit Keshcarrigan. Einer der beiden Schütze in der Schleuse lässt sich nicht öffnen. Willi bittet einen der Rasen mähenden Männer dieses dem Ranger mitzuteilen. Doch der winkt ab und meint: "Same precidure like last year." Willi darauf: "Skal Miss Sophie!"
Kurz vor der Bellaheady-Bridge begegnet uns wieder ein Boot, ein Forumsmitglied auf der Rückreise winkt uns zu. Sein Tempo lässt darauf schließen, dass er es eilig hat. Wind kommt auf und der Himmel verheißt nix Gutes. Wir legen in Ballyconnell an und gehen diesmal nicht zu Londis sondern über die Brücke ins Centra zum Einkaufen. Die Fußgängerbrücke ist fast fertig. Sie ist zwar modern, aber erschlägt nicht die alte Rundbogenbrücke. Wir finden, sie ist eine gelungene Lösung. Die neu entstehenden Häuserblöcke am Ufer gefallen uns dagegen nicht. Der Wind nimmt weiter zu und es setzt Regen ein. Wir beschließen, nicht mehr weiter zu fahren und legen das Boot an den Schwimmanleger um. Gegen sechs lichtet sich der andauernde Regen und wir leiten mit einen Irish Coffee einen gemütlichen Abend ein.
25.04.2006 Ballyconnell - Aghalane - Belturbet
Bootsfahrzeit: 3,8 Stunden
Nach einer unruhigen und windigen Nacht beruhigt sich am Morgen das Wetter ein wenig. Es ist trocken, sogar ein wenig sonnig. Wir schleusen runter und fahren am Zementwerk vorbei, das immer mehr expandiert. Kein Wunder bei dem Bauboom! Bis hinter dem Werk ist der Fluss sehr kanalisiert. Die Ufer sind mit Felsaufschüttungen gesichert.
Doch dann beginnt ein sehr schöner und abwechslungsreicher Flusslauf. Erst gleitet das bewaldete Stück um Scotchtown Island an uns vorbei, dann folgt hügeliges Weideland.
Hier ist viel vom Ufer durch zu schnelles Fahren abgebrochen. Doch noch ist es in seinem ursprünglich natürlichen Zustand. Ich hoffe die Bauern nehmen den Verlust ihres Weidelandes hin und rufen nicht nach Aufschüttungen.
Vor der Corraquill Lock fahren wir dann durch einen Dschungel mit Weiden, blühenden und grünenden Büschen und gelbem Ginster. Untermalt wird das ganze von Vogelgezwitscher.
Vor Aghalane in einer Kurve mit Steinaufschüttungen fällt mein Blick auf die Wiese, die von Waterways Ireland als Lagerplatz genutzt wird. Ohje! Da liegen jede Menge Steinbrocken und Steinmatten zur Uferbefestigung parat!
Wir machen Mittagspause in Aghalane. Danach geht es weiter in Richtung Erne und der Woodford wird immer gewundener, bevor er in eine flache Wiesen- und Seenlandschaft übergeht. Durch das Hochwasser sieht das natürlich noch imposanter aus! Die Strömung nimmt zu und wir lassen uns durch die enge Mündung in der Erne gleiten. Wir biegen in den Foalis Cut ein und dampfen jetzt gegen die Strömung bis Belturbet. Bei Emerald Star tanken wir Diesel nach. Der Wind meint nicht abflauen zu wollen, aber es bleibt trocken.
26.04.2006 Belturbet - Tully Inishmore
Bootsfahrzeit: 4,2 Stunden
In der Nacht schüttet es und der Wind zerrt am Boot. Gegen neun Uhr morgens lichtet sich der Dauerregen und die ersten blauen Flecken am Himmel erhellen die Stimmung. Wir laufen in den bunten Ort. Willi geht zum Haare-Schnibbeln zu Gerry Henderson und quatscht mit ihm über seine Musik, die wir so lieben. Ich erstehe beim Metzger frische Lammkoteletts und durchstöbere Nebenstraßen. An der Kilcony Bridge treffen wir uns wieder und gemeinsam erkunden wir das Flussufer stromaufwärts.
Zurück auf dem Boot geht es weiter Richtung Crom Castle. Wir treffen eine Inver Princess mit Forumsbesatzung, die sich auf der Fly ein Guinness gönnt. "Wie ihr wollt schon wieder rauf?" Ja wollen wir. Der Wind hat sich gelegt und da oben wartet noch einiges auf uns. Wir tuckern über den Upper Lough Erne mit seinen vielen Inseln, an Inishcorkish und Naan Island vorbei nach Carrybridge und weiter bis Tully Inishmore.
Diesmal lege ich am ersten Finger vom Anleger an. Der Wasserstand ist um 20-30 cm seit unserem letzten Besuch gefallen und man kann beim Angeln wieder auf der Bootsseite am Steg sitzen und beim Wurmbaden schaukeln. Die Schäfchen haben frische Farbkleckse bekommen und toben über die Wiese. Das Wetter klart gegen Abend auf. Wir lassen uns gebratene Makrelen munden.
27.04.2006 Tully Inishmore - Rowing Club Jetty - Enniskillen - Inishclare
Bootsfahrzeit: 4,3 Stunden
Spiegelglatt blaues Wasser, das den Himmel reflektiert, erfordert schon am frühen Morgen eine Sonnenbrille!
Wir legen ab und tuckern im Schleppgang zum Arney-River und wieder zurück und fahren an Knock und Cleenish Island vorbei nach Bellanaleck. Die alte Blockhütte der Marina wurde im September letzten Jahres schon abgerissen. An ihrer Stelle entsteht ein größeres neues Gebäude.
Wir fahren weiter bis zur Rowing Club Jetty und legen dort unsere Mittagspause ein. Dieser Anleger hat neben Steg und der Grillbank erhöhte Ablageplätze mit Steinplatten zum Grillen. Genial! Unbekannte Grüße an den schlauen Kopf, der auf diese Idee gekommen ist!
Es bezieht sich, bleibt aber trocken. Weiter geht es bis Enniskillen, vorbei an der wieder offenen Ardhowen Jetty. Einkauf im Asda-Supermarkt. Der Wind nimmt zu und wir fahren auf den Lower. Für die nächsten zwei Tage hat der Wetterbericht aber weniger Wind versprochen. Doch heute Spätnachmittag bläst er noch einmal mit Stärke 4-5.
Was hat es nur zu bedeuten, dass uns ein Boot entgegenkommt, auf dem der Kapitän einen Rettungsring um den Hals hat?
Wir legen für die Nacht bei Inishclare an. Der Abend ist immer noch windig, aber die sunny spells nehmen zu. Ich telefoniere mit Liz und kündige für morgen an, dass wir wegen dem Keilriemen vorbeischauen werden.
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