Der April - Törn 2006
 
 


Auf dem Wasser

 

Reisebericht

Irland April 2006

 

 

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Der April-Törn 2006 von Tina und Willi

vom Erne durch den Shannon-Erne-Waterway zum nördlichen Shannon und wieder zurück


11.04.2006 Wesel - Köln / Bonn - Dublin - ABC, Lower Lough Erne

Inver Duke III

Um fünf Uhr klingelt der Wecker und wir springen aus den Federn, um unseren Irland-Urlaub zu beginnen. Zunächst ist erstmal Eiskratzen am Auto angesagt.

Ohne Stau erreichen wir viel zu früh den Flughafen Köln-Bonn. Es ist ein netter Flughafen, sehr angenehm. Wir treffen zwei Mitglieder vom Shannon-Forum mit ihren beiden Angel-Kids. Beim Boarding erklärt mich einer der beiden kurzer Hand zu seiner Schwägerin, damit wir mit ihnen zusammen sitzplatztechnisch einchecken können.

Nach der Landung haben wir diesmal einen ruhigen gemeinsamen Transfer ohne brisante Überholmanöver. Die sollten wir aber noch bei der Rückfahrt nachgeliefert bekommen. J. schaut bei der Fahrt immer wieder auf die hochwassergefüllten Seen und Flussabschnitte und meint nur was wie "Oh ja ...!". Vielleicht bezieht sich das aber auch auf die Wellen und den Wind, der über das Wasser treibt. Auf unseren gemeinsamen Wunsch hin wird ein kurzer Stop in Enniskillen vorm Angelshop eingelegt.

Der nette Väter-Söhne-Angeltrupp wird bei der Manor House Marina abgesetzt. Auch in der Bucht dort bläst es von oben aus etwas rein.

Weiterfahrt zur Aghinver Boat Company am Lower Lough Erne. Dort wartet die Inver Duke III auf uns. Ein sehr schönes und zuverlässiges Boot. Willkommen! Du bist unser Zuhause für die nächsten drei Wochen! Der Bach rauscht. Sind wir im Schwarzwald? Nö in Irland. Ankommen und entspannen ist angesagt. In Ruhe wird ausgepackt und das Boot durchgecheckt und erkundet. Wer taucht denn da auf einmal auf? Andi, der nette, ehemalige Mechaniker von Erincurrach arbeitet jetzt bei Mickey und Liz. Ein freudiges Hallo!



12.04.2006 ABC – Devenish Ost - Enniskillen - Tully Inishmore

Bootsfahrzeit: 4,6 Stunden

Ruhige Kuschelnacht. Um 8 Uhr gibt es den ersten Morgenkaffee auf dem Boot. Andi schaut noch nach einer kaputten Toilettenpumpe. Wind aus Südwest. Leichte Wellen. Im Gegensatz zu gestern hat es sich beruhigt. Wir fahren los. Das Boot zeigt sich auch von Wellen von der Seite relativ unbeeindruckt. Um 11 Uhr Lunch-Frühstück am Anleger von Devenish Ost. Der Wind dreht auf West und nimmt zu. Für Malin Head ist heute Sturm angesagt. Wir beschließen dem Lower Lough Erne zunächst den Rücken zuzukehren und unsere Route B zu starten.

Fahrt nach Enniskillen. Die Strömung unter der Brücke ist wegen dem Hochwasser beachtlich. Wir erledigen im Shopping-Center für fast 100 Lisbeth-Taler im neuen Asda-Supermarkt unseren ersten Großeinkauf. Die Qualität ist erstaunlich gut und das Meiste sogar an seinem Platz geblieben, so dass die Orientierung leicht fällt. Nur die französische Salami von Aoste ist nicht mehr zu finden und auch nicht der leckere Camenbert. Aber die Gemüseabteilung ist weiterhin top! Nach dem obligatorischen Besuch im Tourist-Center zum Kauf der Angellicense und -permit, entdecke ich noch im Outdoor-Laden die passende Regenhose für mich und schlage zu.

Heckwelle

Windige Fahrt nach Tully Inishmore. Die Ardhoven Jetty ist wegen dem hohen Wasserstand gesperrt. Front nach Front mit Wind und etwas Regen zieht durch und ich atme die frische Atlantikluft tief ein und genieße. Auf unserer Heckwelle tummelt sich ein wetterunempfindlicher Gast und winkt freundlich zum Abschied.

Schafe










Ankunft bei Tully Inishmore um halb sieben Uhr, wo uns wie letztes Jahr die Lämmer böckchenspringend begrüßen. Wir legen am Längsanleger neben dem Grillplatz an.



Die Fender liegen so gerade noch zwischen Boot und Steg, 38 cm schaut die Jetty noch aus dem Wasser. Der erste Irish Coffee lässt uns so richtig ankommen. Die Lämmer toben vor und hinter dem Zaun. Der Wind scheint sich etwas zu legen und der Vollmond lugt hinter den Wolken hervor, doch diese spielen mit ihm immer wieder Verstecken. Die nächste Front naht, während die Vögel friedlich ihr Abendlied singen. Die erste Angelrute wird im Abendlicht zusammengebaut.

13.04.2006 Tully Inishmore – Crom Castle – Aghalane - Ballyconnell

Bootsfahrzeit: 6,3 Stunden

Vormittags Fahrt über Carrybridge nach Crom Castle. Blick in die Trial Bay: Für das Mittagessen ist es dort zu unruhig. Irgendwie müssen das auch andere gedacht haben. Ich ergattere - natürlich gerade als uns wieder eine kräftige Wind-Front erreicht - den letzten freien Anlegeplatz im Innenbereich hinter einem Boot mit Shannon-Info-Wimpel.

Nach kurzer Zeit trudeln J. und Sohnemann im Beiboot ein. Während wir so quatschen, schaut er immer wieder nach P. aus, der mit dem zweiten Beiboot und seinem Sohn in der anderen Richtung unterwegs ist.

Sprung

Schließlich erreicht ein Cruiser mit P.´s Beiboot im Schlepp die Jetty. Der Motor vom Beiboot hatte seine Dienste versagt und er musste wohl etwas viel bei Wind und Strömung bis zur Hauptroute zurückrudern.


Ausschau










Die Anstrengung ist deutlich an der fehlenden Gesichtsfarbe zu erkennen. Am Marker 23 J angebunden hatte er schließlich einen Lift beim Trampen zurück bekommen.

Die Freude bei ihm ist so groß, dass er sich und dem Retter erstmal ein Döschen leckeres Gebräu genehmigt.

Wir lassen die vier mit ihrem ersten Abenteuer alleine und widmen uns den Eiern mit Speck. Da wir Crom Castle schon mehrfach besucht haben, brechen wir danach in den Woodford rauf. Dieser zeigt sich ungewohnt breit und mit viel Strömung und Gegenwind. In Aghalane halten wir kurz an. Der Anleger quietscht in Wind und Wellen. Wir bauen die Persenning ab, legen den Bügel auf der Fly um und tuckern weiter bis Ballyconnell. Das Wetter meint zu unserer Freude immer besser werden zu müssen. Dort angekommen, treffen wir die zwei Privatboote mit netter Besatzung aus Chrom wieder, die auf dem Weg zur Beturbet-Brunch-Rally der IWAI sind. Nach den Lammkoteletts mit Bratkartoffeln und frisch gedünsteten Möhren genehmigen wir uns einen Besuch im Pub "Anglers Rest".


14.04.2006 Ballyconnell - Haughton Shore - Keshcarrigan

Bootsfahrzeit: 6,7 Stunden

Die besten Tage sind immer die, wo ich keine Zeit habe, das Logbuch zu schreiben. Heute ist so ein Tag! Wir schlafen etwas länger und machen ruhige Fahrt bis Haughton Shore. Das Wetter verbreitet Picknicklaune und so genießen wir unseren ersten Sonnenlunch auf der Flybridge ohne Persenning. Vom Nachbarboot klingt "Take me to the Island...." herüber und Willi singt mit.Sonnenuntergang


Nachmittags geht es nach Ballinamore. An der Schleuse treffen wir zwei Boote mit Forumsmitgliedern. Am Ballinamore-Anleger angeln die Kiddis und bringen uns beim Ablegen ein Abschiedsliedchen als Ständchen.

Hund










Weiterfahrt bis Keshcarrigan. Lange genießen wir die Abend- und Sonnenuntergangsstimmung auf der Fly.


Spät treffen noch vier Privatboote aus Richtung Leitrim ein. Kaum angelegt, Rettungswesten noch nicht abgelegt, wird der Grill angeworfen und es gibt eine gemütliche Runde auf dem Steg. Der Hund mit Schwimmweste mittendrin. Wir lassen noch die Musik von Gerry Henderson laufen und der Abend will kaum enden ….

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