Der April - Törn 2008
 
 


Auf dem Wasser

 

Reisebericht

Irland April 2008

 

 

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Montag 07.04.2008 Tully Inishmore - Crom Castle - Ballyconnell

Bootsfahrzeit: 5,7 Stunden

Motto des Tages: Boot mit Eis und Eisvögel

Jetty

Die Nacht war sehr kalt, doch ich habe nicht gefroren. Dafür hat dieses aber das Wasser an den Fenstern außen getan! Die Stege sind spiegelglatt. Doch die wärmenden Sonnenstrahlen des Morgens bringen schnell das Eis und den Schnee zum Tauen. Der Anleger dampft. Doch auf dem Belmore Mountain hält sich der Schnee noch.

Wir fahren weiter nach Süden. Wählt man von Tully Inishmore den westlichen Flussabschnitt, so erreicht man mit Blick in die Arney Lowlands den Upper Lough Erne. Wir fahren über die östliche Strecke nach Carrybridge. Dort sind - anders als letztes Jahr - noch viele Boote in ihren Winterquartieren an Land. So haben wir den Fluss und anschließend den Upper Lough Erne für uns alleine und genießen es. Nach zahlreichen Windungen öffnet sich der "Upper" mit seiner Vielzahl von Inseln. Wir wählen auf ihm die westliche Route.

snow on Cuilcagh

Auch hier ist die über 600 m hohe Cuilcagh Spitze die weithin sichtbar höchste Erhebung, und heute ist sie schneebedeckt.

Vorgelagert am südlichen Ufer des Sees liegt der eigentlich nicht sehr hohe, sich aber vom Umland deutlich abhebende Knockninny Hill, Cnoc Ninnidh, Ninnidh's hill. St. Ninnidh war ein Enkel vom High King Laoire, der am Erne von Inishmacsaint (Niederung des Sauerampfers) aus im Lower um 523 nach Christus wirkte.

Darüber erhebt sich der Slieve Russell; Slieve Rushen; (Die Aufnahme zeigt ihn 2007 von Crom Castle aus) mit seinen 404 m, ein Sand- und Kalksteinhügel mit abgeflachtem Kamm und einer Reihe von Windturbinen (Karte 3 ). Auf ihm verläuft die Grenze zwischen Fermanagh und Cavan. Seine Flanken mit schmal gefurchten Tälern ragen aus der hügeligen, dünn besiedelten Drumlinlandschaft und werden uns auch später noch begegnen. Auf seinen westlichen und südlichen Abhängen befinden sich Anpflanzungen mit Nadelbäumen. In seiner nördlichen Verlängerung befindet sich mit einem Sendemast der 287 m hohe Molly Mountain , der auch von Tully Inishmore aus zu sehen ist. Aber nordwestlich überragt alles der Cuilcagh Mountain mit seinen prägnanten Flanken aus Kalkgestein.

Auf der Ostseite des Slieve Rushen zwischen Derrylin und Ballyconnell wurde ein dicker eiszeitlicher Moränen-Komplex gegen den Berg geschoben und dort abgelagert. Um Gortmullen befinden sich daher nicht nur Kalksteinbrüche sondern auch Sand- und Schottergruben.

Die Drumlins im Bereich des Upper Lough Erne sind meistens weniger steil als im angrenzenden nördlichen Flussabschnitt Richtung Enniskillen und da sich das Eis hier in südliche Richtungen bewegt hat, sind sie auch nord-südlich ausgerichtet. Zahlreiche Moränen befinden sich rund um Derrylin, am markantesten ist eine 600 m breite Moräne zwischen Derrylin und dem Upper Lough, die einen Stillstand in einer Südausdehnung einer der letzten Eismassen markiert. Alle Drumlins sind mit Moränenmaterial überlagert, was vor allem den Inseln im Upper einen eigenen Charakter verleiht.

Bei Crom Castle, 10,2 km nördlich von Belturbet, erreichen wir das Ende des Upper Lough Erne. Crom Estate besitzt eine Mischung aus Feuchtgebieten, Weideland und Parkanlagen, und hier läßt sich eines der größten Gebiete mit halbnatürlichen Wäldern in Irland finden. Besonders die bis heute erhaltenen Eichenwälder sind sehenswert. Die Tier- und Pflanzenwelt von Crom ist vielfältig und artenreich und bietet auch zwei seltenen Schmetterlingsarten einen Lebensraum.

Am Anleger von Crom Castle legen wir unsere Mittagspause ein und fahren ein kurzes Stück den Erne weiter hinauf, um dann in den Fluss Woodford einzubiegen und seinem Lauf stromaufwärts bis Ballyconnell zu folgen.

Nördlich von Foalis Cut geht von der Erne-Navigation der ca. 60 km lange "Ballinamore and Ballyconnell Canal" ab, der heute unter dem Namen "Shannon-Erne-Waterway" (SEW) bekannt ist. Der Begriff Kanal ist hierbei auch etwas irreführend, da es sich um einen abwechslungsreichen Wasserweg handelt, der nur auf 8 km wirklichen Kanalcharakter besitzt. 13 km führen durch Seen und die restlichen 39 km auf schiffbar gemachten Flüssen, die weitestgehend ihren natürlichen Charakter behalten haben.

Vom Erne bis Lough Scur bewegt man sich also im Prinzip auf einer Flussnavigation, d.h. der Wasserstand verändert sich ständig in Abhängigkeit von den Regenfällen und es kann durchaus auch mal Strömung auftreten. Doch dieses Mal ist der Wasserstand normal und so fahren wir ohne besondere Navigationsanforderungen.

Der SEW führt durch eine flachhügelig ländliche Drumlinlandschaft, mit Ballyconnell und Ballinamore als nennenswerte Orte. Er beginnt im Osten mit dem Fluss Woodford, der früher "River Grainne" genannt wurde. Stromaufwärts vom Erne kommend führt der Woodford zunächst durch eine flache Wiesen- und Überflutungsseenlandschaft. Seine Windungen durch hügeliges Weideland nehmen kontinuierlich zu. Eisvögel begleiten unsere Fahrt auch dieses Jahr wieder zahlreich.

Ca. 2 km vor Ballyconnell liegt am südlichen Ufer ein Stück natürlicher Auenwald, der typisch für den ursprünglichen Bewuchs ist. Es folgt hügeliges Weideland, und wir erreichen Ballyconnell mit seinen expandierenden Produktionsanlagen am nördlichen Ufer. Bis hierhin haben wir die ersten zwei der 16 Schleusen im SEW passiert. Die erste Schleuse liegt in Fermanagh, die zweite und die dritte in Cavan und die restlichen 13 in Leitrim.

Ballyconnell

Ballyconnell; Béal Átha Conaill; Entrance to the Ford of Conall, wurde früher Áth na Mianna genannt, was soviel wie Furt der Bergarbeiter bedeutet. Heute würde ich sie Furt der Baumaschinen und Baumaterial-LKW´s nennen.

So werden hier auch immer mehr Appartmentblocks in die Flussniederung gebaut, die den Charme von Parkhäusern und Bunkern besitzen.







Die Gegend um Ballyconnell an den südlichen Flanken von Slieve Rushen war schon früh besiedelt, wie ein megalithisches Steingrab mit zwei Kammern in der Nähe, datiert um 3000 v. Chr., zeigt.

Ein anderes frühbronzezeitliche Steingrab (in diesem Fall keilförmig) musste im Gebiet von Aughrim am Slieve Rushen Abgrabungsarbeiten weichen und wurde auf dem Gelände des Hotel "The Slieve Russell" wieder aufgebaut. In dieser Beziehung sind die Iren aufgrund der Vielzahl der alten steinernen Siedlungszeugnisse nicht gerade zimperlich.

Außer zwei heftigen Schauern, davon einer mit Hagel, bleibt der Tag mit sonnigen Abschnitten trocken.

Wir sind das einzige Boot in Ballyconnell, das bewohnt ist und haben so die Ente, die mit ihren mehr als 10 Küken den ersten Ausflug macht, für uns alleine.

 

Dienstag 08.04.2008 Ballyconnell - Haughton Shore - Ballinamore - Kiltybardan

Bootsfahrzeit: 7 Stunden

Motto des Tages: Kaffee auf der Fly im T-Shirt mit Schneekuppe und noch mehr Eisvögel

Slieve Rushen

Von Ballyconnell aus geht es weiter westwärts auf dem Woodford, der sich nun weniger windet. Der Blick zurück reicht in die hier eher sanft geschwungenen Ausläufer des Slieve Rushen.

Vor allem nördlich dieses Flussabschnittes befinden sich zahlreiche bronzezeitliche Siedlungszeugnisse, die aber vom Fluss aus nicht zu sehen sind.

Zu sehen ist aber mitten in einer Fichtenanpflanzung eine sich im Bau befindende, für diesen schmalen Fluss mit seinen meist flachen und kleineren Seen recht groß dimensionierte Marina neben einer Feriensiedlung mit durchaus geschmackvollen Holzhäusern.

 

MarinaMarina















 

Nach der dritten Schleuse erreichen wir ein Gebiet mit aufeinander folgenden Seen, Coologue, Derrycassan, Ballymagauran und Garadice; Guth Ard Deas; Southern Guth Ard, dessen eigentlicher Name Lough Finvoy ist; Finnmhaighe; the lake of the fair plain. Ein Crannog im Ballymagauran und vier im Lough Garadice deuten auch auf eine frühe Besiedlung hin. Lough Derrycassan ist auch der "Quellsee" des Woodford, den wir an dieser Stelle verlassen.

Benbrack and Cuilcagh

Das südliche Ende vom Ballymagauran Lough ist ein gutes Beispiel für den Bewuchs von Überflutungsflächen. Die Fahrrinne führt durch Schilf, das in bis in zu 1,5 m tiefem Wasser wächst. Dann folgt ein Sumpf mit Büscheln von Riedgräsern in einem Bereich, der im Sommer austrocknet. Daran anschließend wachsen auf "trockeneren" aber immer noch feuchten Flächen Erlen, Weiden und Birken, gefolgt von Heideflächen mit Moosen und Erika. Schaut man auf dem Ballymagauran Lough vom Wasser auf und in die Weite in nördliche Richtung (Karte 3 ), so sind die Cuilcagh Mountains (immer noch mit ein wenig Schnee an der Spitze) und die Benbrack Gipfel zu sehen.

Unseren ersten Zwischenstopp am heutigen Tag machen wir in Haughton Shore und auch hier sind wir wieder die einzigen Bootsfahrer. Wir sitzen im T-Shirt auf der Fly und trinken Kaffee. Auch von hier aus ist der Cuilcagh zu sehen, wo sich immer noch hartnäckig ein paar Schneereste halten. Von Cuilcagh ausgehend ist das Eis auch damals südwestwärts geflossen und hat hier die Drumlinlandschaft geformt.

snow on mountain



Wir fahren weiter über das ruhige Lough Garadice und durch die Ballinamore Lowlands entlang an den südlichen Flanken von den Bergen Brenback (499 m) und später weiter westlich entlang Bencroy (513 m), auch Gubnaveagh genannt, und Slieve Anierin (585 m). Lough Garadice bietet auch auf diese Berge einen schönen Ausblick.







Garadice

Ein typisches Beispiel für verlandete Wasserflächen und mit Reedbüscheln bewachsenen Feuchtwiesen lässt sich am Westufer von Lough Garadice finden, wo der Yellow River (auf dem wir uns ab jetzt bewegen) mit Erreichen des Sees seine Fließgeschwindigkeit verringert und seine mitgeführten Sedimente ablagert.

Von Lough Garadice macht die Navigation auf dem Yellow River einen großen Bogen Richtung Süden, dann Richtung Westen um schließlich nur wenige Kilometer vom Einfluss in Lough Garadice entfernt mit Fahrtrichtung Nord den Ort Ballinamore zu erreichen. Bis hierhin haben wir zwei weitere Schleusen hinaufgeschleust und erreichen eine dritte direkt in Ballinamore; Béal an Átha Móir; Mouth of the Big Ford; ursprünglich an der wichtigsten Furt des Yellow River gelegen, wo wir anlegen.

Nach einer Weile geht es auf der mehr kanalisierten und begradigten Navigation des Yellow River westlich von Ballinamore weiter. Links und rechts lassen sich eine Reihe von Zeugnissen alter Besiedlung am Ufer finden, die sich jedoch oftmals in einem schlechten Zustand befinden, wie z. B. die Steinreste auf dem Golfplatz von Ballinamore, an dem wir vorbeifahren. Auch hier begegnen uns wieder viele Eisvögel.

Nach einigen Kilometern verlässt die Navigation den Yellow River und nach einer weiteren Schleuse öffnet sich vor uns St. Johns Lough mit Lough Kiltybardan nebenan gelegen, in dem sich ein kleiner Crannog befindet. Hier erwischt uns 5 Minuten vor Erreichen des Jetty der erste richtig heftige Schauer des Tages. Das Wetter beruhigt sich aber schnell wieder und Lough Kiltybardan präsentiert sich uns in schönem Abendlicht. Es ist der erste Anleger im SEW, wo wir nicht alleine liegen. Auf der Town Star nebenan befindet sich ein deutsch sprechender Ire, der in Chile lebt, mit seiner taiwanesischen Freundin.

KiltybardanKiltybardan















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